- Weil ich dadurch an Orte reise, an denen ich im echten Leben (noch) nicht war, kostenlos und ohne Aufwand.
- Weil ich mir Welten ausdenke, die ich gerne besuchen möchte – fremde, neue, ungewöhnliche und interessante Welten.
- Weil ich Figuren treffen, mit denen ich mich gerne unterhalte und deren Schicksal mir am Herzen liegt.
- Weil ich Abenteuer in der Sicherheit meines Hauses erlebe – gefährliche, überraschende, wendungsreiche, spannende und lustige Abenteuer.
- Weil ich mir alles ausdenken kann, auf das ich Lust habe, ohne mir überlegen zu müssen, ob ich das im echten Leben umsetzen könnte.
- Weil ich damit Erfahrungen meines eigenen Lebens verarbeite und es eine gute Selbst-Therapie ist. Über Dinge, über die ich nicht reden kann, kann ich trotzdem schreiben.
- Weil ich der Nachwelt etwas hinterlassen möchte.
- Weil ich gerne kreativ tätig bin und mit Worten besser umgehen kann als mit dem Pinsel oder Bleistift.
- Weil es mich glücklich macht, zu schreiben.
- Weil es mich unglücklich macht, nicht zu schreiben.
- Weil ich etwas zu sagen habe und den Menschen etwas über meine Sicht der Dinge vermitteln will.
- Weil ich Menschen unterhalten möchte.
- Weil ich mich selbst beim Schreiben bestens unterhalte.
- Weil ich dadurch ein Buch erhalte, das alles beinhaltet, was ich lesen will. Der beste Weg zu einer Lektüre, die mir garaniert gefällt.
- Weil ich mir, seit ich mich erinnern kann, Geschichten ausdenke.
- Weil ich damit die Dämonen in mir auf kontrollierte Art herauslasse.
- Weil mein CoA lange genug sagte: „Ich will was von dir lesen!“
- Weil ich mich so der Angst stelle, dass das, was in meinem Kopf perfekt ist, auf dem Papier nicht gut genug ist.
- Weil ich mir Charaktere ausdenke, die ich zwar nicht gerne wäre, aber mit denen ich befreundet sein will.
- Weil es eine Herausforderung ist, sich einen schlüssigen Plot auszudenken. Zumindest für mich, die ich chronisch schlecht im Plotten bin.
- Weil mein Mann sonst mit einer Wasserspritze und neuerdings sogar Nerf-Gun Jagd auf mich macht.
- Weil Recherche ein großartiger Vorwand ist, noch mehr Bücher zu kaufen. Ein einziges Buch über Schwerter reicht einfach nicht, um sich ein Bild von Stichwaffen zu machen.
- Weil ich so viel Freude mit Büchern hatte und habe und diese Freude anderen vermitteln will.
- Weil es die Dunkelheit in mir auf Abstand hält, die darauf lauert, meine Seele erneut zu erwischen.
- Weil ich nichts kenne, was mir mehr Spaß macht. Mit Ausnahme von Sex ;-)
Und was sind eure Gründe? Warum schreibt ihr?
Jery
„This is my anger, these are my doubts
These are my emotions all strung out
This is my fortress crumbling ‚round my feet
Take a good look, baby, this is all, this is all of me“
Hallo Jery,
Du hast schon fast alles erwischt, warum ich schreibe. Aber ein bisschen was fehlt für mich noch:
Ich schreibe, weil ich einfach schreiben muss. Wenn ich es mal einen Tag nicht tue, habe ich abends das Gefühl, dass mir Wörter fehlen.
Jedes Mal, wenn ich einen Stift in die Hand nehme, spüre ich, dass da irgendwo noch ein Knoten ist, der platzen muss. Ich kann ihn noch nicht genau lokalisieren, er ist nicht fassbar, obwohl ich weiß, dass er da ist. Eines Tages werde ich ihn in meinem Kopf finden und aufdröseln. Und dann möchte ich gern wissen, was passiert. Und ich hoffe nicht, dass mir dann mein bisschen Hirn bei den Ohren heraus läuft. Und zuletzt schreibe ich, weil ich jedes Mal aufs Neue erstaunt bin, was so ein menschliches Gehirn leisten kann, wenn man es einfach mal kreativ sein lässt. Das verblüfft mich doch immer wieder.
Viele Grüße
Hanna
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Sollte wirklich Hirn bei den Ohren rauslaufen, bin ich mit Ohropax oder Korken zur Stelle ;-)
Ja, die verschlungenen Pfade der Kreativität sind immer wieder verblüffend. Oft guck ich nur irritiert auf den Bildschirm und frage mich, wo zum Teufel dieser Subplot herkam oder warum der Charakter jetzt so was macht, wo ich was völlig anderes geplant hatte.
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Wirklich schön zusammengefasst, Jery :)
Da waren auch wirklich einige Sachen dabei, die ich selbst an mir beobachten kann. Auch Hanna hat da ein paar Sachen dabei gehabt, die ich absolut verstehen kann.
Und dank dir wissen meine bessere Hälfte und ich jetzt, was wir uns gegenseitig zu Weihnachten schenken: NERF-GUNS!!!!!
Lg Flo ;)
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Ich bin froh, wenn ich bei der Geschenkfrage helfen konnte ;-) Der Fairness halber empfehle ich, für euch beide die gleichen Nerf-Guns zu kaufen. Heute sah ich im Spielzeugladen das neue Modell, das noch größer und fieser ist. Ich ahne, was nächsten November auf mich zukommt, wenn wieder NaNo-Zeit ist…
Haustiere finden die Bolzen etwas nervig, jagen dafür aber gerne den Lichtpunkt. Zumindest unser Hund, aber den haben wir noch nie für den intelligentesten gehalten…
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Danke für den Tipp, an den halten wir uns ;)
Und da wir keine Tierchen haben, wird das bei uns wahrscheinlich kein Problem werden ^^
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Du hast ja nix ausgelassen! ;-)
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Hmm. So ähnlich. Ich hätte noch: Ä) Ist eine Entschuldigung, einen teuren Nerd-Urlaub mit Führungen und allem zu buchen, oder Stunden in Museen zu verbringen, und Ö) hilft mir beim Nachdenken über komplexe Konzepte.
Meine Schwert-Recherche hat sich dafür auf neugierige Fragen auf Mittelaltermärkten an Recken und Schmiede (inklusive Anfassen) und kostenlose Online-Ressourcen beschränkt.
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Oh ja, Mittelaltermärkte sind toll für Fantasy-Schreiber, v.a. wenn man auf ernsthafte Gruppen trifft, die so viel mehr wissen als ich. Beim letzten Besuch erlebte ich Dolchkampf für Anfänger, in Zeitlupe vorgeführt, was ich brav fotografisch festhielt, um es nachher in einer Szene zu verbraten.
Ich hab das Glück/Pech in der Nähe von Graz zu leben, wo es das Landeszeughaus gibt mit der weltgrößten Sammlung an historischen Waffen. Dort steht so viel Metall rum, dass sogar ich mich sattsehen konnte. Ich trau mich da kaum mehr rein, aus Angst, ich krieg wieder einen Inspirationsflash :-)
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Bei uns haben mal ein paar Hobby-Schaukämpfer eine Vorführung auf einem Rollenspiel-Con gemacht. Klasse!
Und dann gibt es da ja noch Talhoffers Fechtbuch … ;-)
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Du bist beim Gründe für das Schreiben finden ja genauso kreativ wie beim Schreiben selbst! :-)
Fast allen Gründen kann ich vollkommen zustimmen. Ich schreibe vor allem, weil es sowohl eine immer neue intellektuelle Herausforderung ist, als auch unglaublich viel Spaß macht.
Außerdem macht es auch süchtig, was in diesem Fall etwas Gutes ist! :-)
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Das mit süchtig stimmt, man kann sich nicht mehr vorstellen, einmal nicht geschrieben zu haben.
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